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Macht Digitalisierung krank?

 

Das Aufkommen der Digitalisierung korreliert zeitlich mit den steigenden Zahlen von psychischen Erkrankungen. Alarmierende Statistiken zeigen ausserdem, dass heute Jugendliche in einer schweren Lebenskrise stärker suizidal als noch vor einigen Jahren sind. Fachpersonen sehen Social Media als Verstärker.

Der Einfluss der Digitalisierung in unserem Leben – mit zunehmender Tendenz – ist manchmal gar nicht so offensichtlich. Neben grösstenteils nützlichen Elementen wie Smart Homes und digitalem Bezahlen, sind es vor allem die Mobile Devices, die unsere Psyche negativ beeinflussen. Die Kommunikation verlagert sich vermehrt auf eine unpersönliche Ebene und Social Media vermittelt unrealistische Vorstellungen, was oft unbewusst einen direkten Vergleich auslöst, der sich mehr und mehr in unsere Gedanken einschleicht und uns unglücklich macht. Jeder hat die Möglichkeit immer und überall und für jeden erreichbar zu sein. Und genau da ist der springende Punkt, man kann sich auch gegen eine Möglichkeit entscheiden.

Der bewusste Entscheid, die Nutzung der Mobile Devices einzuschränken, fordert – auch wenn sich das etwas übertrieben anhören mag – einen starken Willen und Durchhaltevermögen, denn auch wenn die Nutzung nur ein Zeitvertrieb sein soll, regt diese unseren Dopaminhaushalt an, was uns Glücksgefühle vermittelt. Diese Gefühle zu kompensieren, ist gar nicht so einfach und dazu ziemlich aufwändig – oder kannst du problemlos einen Tag ohne Smartphone verbringen? Falls du traurigerweise – wie wir – auch zu der Gruppe gehörst, die das nicht können, haben wir dir drei effektive Tipps, um den Konsum wenigstens etwas in Grenzen zu halten:

  •           Schaue auf keinen Fall (!) direkt nach dem Aufwachen auf dein Smartphone
  •           Kontrolliere deine tägliche Bildschirmzeit – und rechne mit einer erschreckenden Wirkung
  •           Schalte die Push-Benachrichtigungen aus

Die oben diskutierten Gründe sowie auch eine gewisse Angst vor der Entwicklung der Digitalisierung, können durchaus eine krankmachende Wirkung haben oder eine bereits vorhandene psychische Krankheit verschlimmern. Wir sehen in der Digitalisierung allerdings auch eine grosse Chance, die sich sogar fördernd auf die psychische Gesundheit auswirken kann. Dabei denken wir vor allem an e-Mental-Health, ein Thema, zu dem wir euch bald mehr erzählen möchten.

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