In unserem letzten Beitrag haben wir darüber geschrieben, wie psychische Krankheiten Personen unterschiedlich treffen und Betroffene teilweise im Stillen leiden. Wir haben auch angesprochen, dass besonders bei Depressionen oftmals das Gefühl gross sein kann, keinen tieferen Sinn und Zweck in seinem Leben zu finden.
Heute wollen wir eine etwas positivere
Note anstimmen und darüber schreiben, wie man
seine psychische Gesundheit pflegen und sich auch grösseren Hindernissen
zu stellen versuchen kann.
Die individuelle Frage nach Sinn und Zweck des eigenen Lebens ist nicht einfach zu beantworten. Objektiv gesehen gibt es diesen auch nicht wirklich, wir müssen ihn alle selbst definieren. Vermutlich ist es auch nicht zielführend, sich auf der Meta-Ebene mit dieser Frage auseinanderzusetzen. Wir glauben, dass es zielführender ist, das Problem in kleine Teile aufzuteilen. Im Folgenden möchten wir einige zentrale Themen aufgreifen, die uns dabei als sinnvoll erscheinen.
Definiere
deine Ziele
Was wünschst du dir vom Leben? Die Frage ist
gar nicht so einfach zu beantworten. In der Zeit von omnipräsenten Medien und
hoher Vernetzung, nehmen wir uns nur selten Zeit uns einfach mal hinzusetzen und
über uns zu reflektieren oder darüber nachzudenken, ob wir eigentlich das
machen, was uns glücklich macht und worauf wir hinarbeiten wollen. Wenn das Ziel nicht
klar ist, weiss man auch nicht wohin man steuern soll.
Darum ist es von zentraler Bedeutung, sich über seine Ziele klar zu werden. Das
Ganze öffnet natürlich eine zusätzliche Problematik: Wer für sich Ziele
definiert, übernimmt automatisch auch die Verantwortung für deren Erreichung
und sieht sich mit der Möglichkeit von Fehlschlägen konfrontiert. Das mag
einige vielleicht etwas abschrecken, denn wenn keine Ziele vorhanden sind,
besteht auch keine Möglichkeit für Fehlschläge und Enttäuschungen. Trotzdem macht die Orientierungslosigkeit
am Ende unglücklicher und ist der mentalen Gesundheit überhaupt nicht
zuträglich. Warum soll ich am Morgen aufstehen, wenn ich letztendlich auf
nichts hinarbeite?
Wenn die Ziele einmal festgelegt sind, wird der
Alltag um einiges einfacher. Dann ist es nämlich möglich, seine Zeit und
Ressourcen dazu einzusetzen, diese zu erreichen. Das gibt das Gefühlt, etwas sinnvolles mit seiner Zeit anzufangen und führt automatisch zu mehr
Zufriedenheit und einer positiveren Lebenseinstellung.
Plane
deinen optimalen Tag
Ist schon klar: Planung ist bei vielen Menschen beinahe ein Unwort geworden. Lieber spontan sein und schauen was sich so ergibt. Die meisten Menschen sind aber eigentlich Gewohnheitstiere. Ein gut
strukturierter Tag gibt uns Sicherheit und wirkt sich positiv auf die
allgemeine Stimmung aus. Bestimmt kennt ihr es aber auch. Viele To-Dos, die man
sich in den Kalender schreibt, werden am Schluss nicht erledigt. Das liegt
vielleicht daran, dass man sie eigentlich von Anfang an nicht machen wollte.
Wir empfehlen daher eine andere Herangehensweise, wenn du deinen Tag planen
willst. Stell dir vor du planst den Tag für jemanden, der dir wirklich wichtig
ist und dessen Wohlergehen dir am Herzen liegt. Du solltest für diese Person nicht
Dinge planen, die sie machen muss, sondern, die sie machen will. Am Ende des
Tages sollte sie besser da stehen als zu Beginn. Wenn wir etwas genauer
darüber nachdenken, heisst das aber nicht, den ganzen Tag mit Netflix schauen zu verbringen – obwohl so etwas bestimmt auch seinen Platz hat.
Natürlich haben wir alle Verpflichtungen, die wir einfach erfüllen müssen.
Daneben sollten wir aber auch Zeit einplanen und uns
auf Dinge konzentrieren, die uns gut tun. Etwas sozialer Kontakt wäre sicher
gut. Auch etwas, das uns intellektuell herausfordert und weiterbringt.
Vielleicht auch einfach etwas Ruhe, um zu entspannen. Die
Auswahl wird letztlich bei jedem individuell sein.
Beginne
mit den kleinen Dingen
Verschiedene Forschungen haben gezeigt, dass
alleine schon unsere Schlafmuster einen erheblichen Einfluss auf die psychische
Gesundheit haben können. Unregelmässige Schlafenszeiten können dabei schon
zahlreiche psychische Krankheiten wie Depression oder Angststörungen negativ
beeinflussen oder in leichtem Mass sogar verursachen. Eine regelmässige
Schlafenszeit kann also schon viel bringen. Nimm dir zudem jeden Tag ein wenig
Zeit – vielleicht am Anfang fünf Minuten – um beispielsweise etwas zu meditieren. Schon kleine
Veränderungen können merkbare positive Effekte haben. Auch eine ausgewogene
Ernährung und die Aufnahme von genügend Flüssigkeit wirken sich äusserst positiv
auf das Wohlbefinden aus.
Ausserdem sollten wir uns mit unseren
Erwartungen an uns selbst nicht überfordern. Wie vorhin erwähnt, ist es sicher
gut, Ziele und Pläne zu haben. Wir sollten uns aber nicht an diesen aufhängen.
Es ist zielführender klein anzufangen. Es ist schon besser, sich an 50
% seiner Pläne zu halten als gar nicht. Am nächsten Tag schafft man vielleicht 51
% und am nächsten 52 %. So nähert man sich schrittweise seiner Idealform.
Die drei Punkte die wir heute angesprochen
haben sind keineswegs abschliessend. Es gibt zahlreiche weitere Möglichkeiten,
wie man seinen Tag besser gestalten kann. Das Ganze soll lediglich ein
Denkanstoss in eine gute Richtung sein. Bei ernsthaften Erkrankungen sollte unbedingt nicht auf professionelle Hilfe verzichtet werden. Der heute
diskutierte Inhalt kann aber sicherlich dabei helfen, ein glücklicheres und
erfüllteres Leben zu führen.
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